Der wichtigste Literaturpreis, der alle drei Jahre das Gesamtwerk eines Schriftstellers in Luxemburg würdigt, ist nach Batty Weber benannt. Zu Recht?, wird manchmal gefragt.
Batty Weber war in der Tat ein sehr populärer Autor. Er schrieb Theaterstücke, die gefielen, etwa das Trauerspiel De Schéifer vun Aasselburn, das zur mythischen Verklärung des Klëppelkrich beitrug. Er veröffentlichte den einst umstrittenen Roman Fenn Kaß (1912) – ein Spiegelbild der ideologischen Gegensätze im beginnenden 20. Jahrhundert: ein Buch, über das kontrovers diskutiert wurde und das noch immer lesenswert ist. Vor allem aber verfasste er Glossen, 27 Jahre lang und fast Tag für Tag vom 5.3.1913 bis zu seinem Tode. 7 055 Glossen: eine titanische Leistung. Die letzte wurde zwei Tage, nachdem er am 15.12.1940 gestorben war, veröffentlicht. Die mit Abreißkalender überschriebenen kleinen Feuilletons standen in der liberalen Luxemburger Zeitung.
Sylvie Kremer-Schmit zählte sie, verpasste jedem Text einen Titel und legte 2002 das zweibändige Werk Repertorien zum Abreißkalender 1913-1940 vor: eine Fleißarbeit, die für denjenigen sehr hilfreich ist, der in Webers Glossen, die eine Luxemburger Chronik der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts darstellen, nachschlagen möchte.
Cornel Meder ist ein ausgewiesener Batty-Weber-Spezialist. Er hat den Feuilletonisten immer wieder in seiner Kulturzeitschrift Galerie besprochen. 1999 gab er 1999 in den Éditions Binsfeld den Bildband Batty Weber. Seine besten Abreißkalenderblätter von 1913-1940 mit historischen Photos heraus. Diese Kabinettstücke des „Kalendermannes“ bestätigen, was der 1915 früh verstorbene Schriftstellerkollege René Engelmann nach dem ersten Jahrgang des Abreißkalenders 1913-1914 in einer Rezension vom 17.2.1915 über den Sammelband Jahreszeiten und Allerlei konstatierte: Weber „setzt jeden Tag […] auf die Dinge, die um ihn vorgehen, sein Sprüchlein“, und zwar gelinge ihm das „mit einer seltenen Kombination von Witz, Humor, Temperament, Beobachtungsgabe und lyrischer Feinfühligkeit“. Engelmann meinte zudem, viele würden sich jeden Morgen „auf die luftig gesetzten Zeilen“ des Abreißkalenders freuen und zum Frühstück lieber auf ihre „Semmeln“ verzichten und „Kriegsbrot“ essen als die Lektüre von Webers Kalenderblättern einstellen. Das laut Meder „Luxemburger Kulturwunder“ behielt über Jahrzehnte hinweg seine unverbrauchte Frische und wurde zu einer Institution, die man keineswegs missen wollte.
Meder hat nun in einem Band Webers sämtliche Tagesglossen von 1933 veröffentlicht – zudem in einem Anhang eine notwendige Ergänzung: seinen eigenen, sehr instruktiven Beitrag aus Nr. 4/1982-83 der Galerie: „Vor 50 Jahren: Die Bücherverbrennung im Spiegel der Luxemburger Tagespresse“. Weber ging nämlich nicht auf den 10. Mai 1933 ein, an dem in Berlin die aus den Bibliotheken entfernten Bücher der Crème der deutschen Literatur brannten. In der einheimischen Presse fand die Bücherverbrennung wenig Beachtung, nicht aus Desinteresse; die dramatischen Ereignisse in Nazideutschland überstürzten sich damals, manch Wichtiges blieb unkommentiert.
Meders Band hat zwar eine spartanische Aufmachung, aber bei der Lektüre erleben wir Weber at his best, als einfühlsamen Beobachter des Luxemburger Alltags. Er plaudert über Alltägliches und Einmaliges, über Wichtiges und Nebensächliches – eben als vorzüglicher Feuilletonist, dem bei der Vielzahl der angesprochenen Themen nie der Atem ausgeht.
1933 war allerdings ein ganz besonderer Jahrgang. In einem Kalenderblatt heißt es plötzlich: „Es hitlert.“ Oder Weber beschreibt am 7.3.1933 das jährliche Burgbrennen, eine alte Tradition: „Wie wunderbar dieses helle Gelohe! Wie ein Feuerbach, dessen Wellen gen Himmel flössen!“ Auch jenseits von Mosel und Sauer brennen die Burgen. Während man sich hier zu Lande das beeindruckende Schauspiel fasziniert ansieht, sind im Rundfunk die ersten Wahlresultate zum deutschen Reichstag zu hören. Assoziationen stellen sich beim Luxemburger Zuschauer ein: „Das Feuer aus den Bergen ringsum, der brennende Reichstag, das ganze deutsche Volk eine Feuersbrunst von Haß und Hoffnung …“ Das Feuer lodert, aber langsam erlischt schließlich „das rote Wunder“. Gegen Schluss der Glosse heißt es: „Im Rundfunk glimmt die Wahlschlacht weiter. Ein Feuer am Erlöschen oder ein Brand im Entstehen?“
Meder will im sechsten Band. seiner Dokumentationsreihe Galerie Dok nicht nur den freundlichen Causeur zu Wort kommen lassen, sondern auch den politischen Kopf Batty Weber herausstellen. Im Schicksalsjahr 1933 werden von ihm überraschend neue Töne angeschlagen. Die Sprache des nostalgischen Plauderers schlägt jetzt oftmals in aggressive Härte um.
Am 22.11.1933 geht Weber auf ein Pamphlet des Exilschriftstellers Alfred Kerr ein, der recht drastisch mit Gerhart Hauptmann abrechnet. Vom Autor des sozialkritischen Dramas Die Weber hätte man annehmen können, dass er nie und nimmer mit den Nazis klüngelt. Was aber tat Hauptmann? Er „schmeichelt der Kanaille“. Er kuscht vor den Nazis, singt bei einer Feier das Horst-Wessel-Lied mit, erhebt die Hand zum Hitler-Gruß. Weber charakterisiert Kerrs Sprache folgendermaßen: „Die ganze ätzende Schärfe, der ingrimmige Ungetüm, der leidenschaftliche Haß des Menschen blasen die Sprache auf bis zum Platzen.“ Und weiter: „Es ist ein Erbrechen von unverdauter Wut, klatschend und gallenbitter.“
1933 ging Weber immer wieder auf Hitler und seine Nazipolitik ein. Einige Titel verdeutlichen dies: „Judenverfolgung in Deutschland“; „Protest gegen Greuelpropaganda in Deutschland“; „Hitlerregime und luxemburger Pressepack“; „Ausflug ins Dritte Reich“; „Hitlerzelle in Luxemburg“; „Die Hakenkreuzfahne“; „Hitlertum draußen und drinnen“ und so fort.
Batty Weber darf also mit seinem Abreißkalender nicht nur auf einen sympathischen, aber letztendlich harmlosen Feuilletonisten reduziert werden. Er gehörte zu den raren Ausnahmen der Luxemburger Intellektuellenzunft, die bereits im „Wendejahr 1933“ ihre „Ablehnung“ und „ihren Abscheu“ gegen Nazi-Terror in Nazi-Deutschland „laut und deutlich“ formulierten. (Meder, S. 9) Zudem erkannte er klar die Bedrohung, die von Hitler für unser Land ausging. Am 21.9.1933 zitierte er aus einer vertraulichen Zusammenkunft nationalsozia-listischer Führer um den saarländischen Staatsrat Simon, den späteren Gauleiter in Luxemburg. Er verkündete, man wolle nicht nur das Saarland zurück, sondern ziele auf ein Deutschland mit 90 Millionen Einwohnern ab, zu dem andere deutsche Länder gehörten, unter anderem Luxemburg.
Meder meint, nur ganz wenige Luxemburger Intellektuelle, Frantz Clément und Marcel Noppeney etwa, hätten den Nationalsozialismus so kompromisslos abgelehnt wie Batty Weber, und dieser bis zu seinem Tod 1940.
Von besonderer Wichtigkeit für Weber war der befreundete Feuilletonist Clément, den er entdeckt und gefördert hatte. Wenn auch beide an ihrer radikalen Gegnerschaft zum Nationalsozialismus nicht den allergeringsten Zweifel aufkommen ließen, so hatte das Politische bei beiden nicht den gleichen Stellenwert.
Auf Clément ging Weber im Abreißkalender von 1933 mehrmals ein. Clément hatte achteinhalb Jahre, bis Hitler die Macht ergriff, in Magny-les-Hameaux, in der Nähe von Paris, gelebt. Dort war er unter anderem Korrespondent für die renommierte Berliner Zeitschrift Das Tage-Buch gewesen. Zudem übte er einige Jahre die Funktion eines literarischen Beraters des Ullstein Verlages aus. Der jüdische Verlag wurde nach Beginn der Nazi-Herrschaft sofort gleichgeschaltet, Clément verlor seine Existenzgrundlage, kehrte überstürzt nach Luxemburg zurück und kniete sich intensiv ins politische Geschehen des Landes. Weber schrieb in seiner täglichen Kolumne vom 17.1.1933, es sei ein Irrtum zu glauben, Clément lebe in oder bei Paris. Er lebe vielmehr „auf dem Mars“. Und damit meinte er keineswegs, er ignoriere die Realität. Im Gegenteil, er sehe „die Welt in Zusammenhang“, er beobachte sie „mit nüchterner Sachlichkeit“, mit „peinlicher Unparteilichkeit“ aus der Distanz und sei doch engagiert, zeige, wenn nötig, „aggressive Teilnahme“.
In den turbulenten Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts zeigt sich jedoch ein auffälliger Unterschied zwischen den zwei bedeutendsten Feuilletonisten der Luxemburger Literatur. Batty Weber nimmt zwar Stellung zur Politik, aber nur ab und zu, und äußert sich kaum zur internationalen politischen Entwicklung. Clément hingegen ist nach seiner Rückkehr aus Frankreich auf Politisches fokussiert – und er tut es mit Temperament. Er ist, wie Weber es bereits im Abreißkalender vom 17.10.1931 formulierte, „dieser Feuerkopf mit dem klaren, unbestechlichen Urteil“.
So greift Clément 1933 aufs heftigste den vom Luxemburger Wort als vorbildliche Staatsform empfohlenen Ständestaat an. Dieser sei ein faschistisches Gebilde auf christlicher Grundlage. Anschließend stürzt er sich in die Kampagne gegen das von Joseph Bech initiierte „Maulkorbgesetz“, das die Kommunistische Partei verbieten sollte. Das angestrebte Verbot stellte für den Linksintellektuellen Clément eine akute Bedrohung einer liberalen, toleranten Gesellschaft dar: zwei kommunistische Lehrer waren bereits 1934 durch einen willkürlichen Regierungsbeschluss entlassen worden. Clément ließ seine Mitgliedschaft in der radikal-liberalen Partei ruhen; diese stellte nämlich mit der Rechtspartei, der späteren CSV, die Regierung, die sich für das „Maulkorbgesetz“ einsetzte.
Batty Weber wiederum – „schäbige Fron hiesiger Journalisten in einer Parteizeitung“, so Marcel Engel später in d’Lëtzeburger Land (2.6.1967), – trat für das „Ordnungsgesetz“ ein. Die kommunistische Bedrohung sei zu groß. Clément hingegen – „der wirklich freie Bürger“, nach Marcel Engel, – kämpfte unermüdlich gegen das umstrittene Ausnahmegesetz, leistete eine gewaltige Aufklärungsarbeit und wurde zu einem der Hauptverantwortlichen, dass es schließlich beim Referendum im Juni 1936 zu Fall kam.
1936 fanden zwei kulturelle Ereignisse statt, die politische Implikationen hatten und auch im Zusammenhang mit den beiden Feuilletonisten Weber und Clément zu sehen sind. Aus Anlass des 50. Todestags von Victor Hugo wurde in Vianden das Victor-Hugo-Museum eingeweiht und ein Abguss der Rodin-Büste des Schriftstellers aufgestellt. Ausgerechnet Staatsminister Joseph Bech, der sich anschickte, die Meinungsfreiheit einzuschränken, hielt die Festrede. Er feierte Hugo als einen der größten Dichter aller Zeiten. Auf den politischen und sozialen Aspekt seines Werkes ging er mit keiner Silbe ein.
Die Linke boykottierte deshalb die Feier. Vierzehn Tage später lud sie zum quatorze juillet ebenfalls nach Vianden ein. Clément war dort der Hauptredner. In seiner recht kritischen und flammenden Rede nannte er Hugo denjenigen, der Schreiben und Handeln miteinander verbunden habe, und meinte: „Victor Hugo est venu à Vianden en proscrit. Le premier anti-fasciste, exilé par le premier fasciste de l’Europe“ (Henri Koch-Kent: Vu et Entendu 1912-1940, I, 1983, S. 185).
Ein Pendant zur Victor-Hugo-Feier war die Einweihung des Goethe-Gedenksteins auf dem Bockfelsen am 3.11.1935. Sie sollte zeigen, dass Luxemburg sich nicht einem Deutschland, das von den Nazis beherrscht wurde, verbunden fühlte, sondern dessen klassisch-humanistischer Tradi-tion, die im Weltbürger Goethe verkörpert war. Die Goethe-Feier fand jedoch nicht die Resonanz wie die Hugo-Veranstaltungen. Die Assoss hatte ursprünglich beide Feste angeregt und wollte sie auch organisieren. Clément leitete zunächst die Hugo-, Damian Kratzenberg die Goethe-Kommission. Aber Letzterer wurde 1935 Präsident der ominösen kulturpolitischen Gedelit – und 1946 wegen Landesverrats hingerichtet. Die Einweihung des Goethe-Steins wurde denn auch von vielen als prodeutsche Veranstaltung angesehen. Henri Koch-Kent, der die Feier beobachtete, charakterisierte sie voller Verachtung in seinen Memoiren mit dem Titel: „Goethe accaparé par Kratzenberg“. (H. Koch-Kent, op. cit., S. 188). Batty Weber hielt die einzige Rede der Goethe-Feier. „Ce fut un verbiage décevant.“ Ein sicher übertriebenes Urteil von Koch, aber es war offensichtlich keine kritische Rede, sie enthielt nicht den allergeringsten Hauch einer Anklage gegen das neue Regime in Deutschland. Clément schrieb kein Wort über die Goethe-Veranstaltung: ein beredtes Schweigen.
Der bereits ältere Batty Weber setzte sich noch einmal bei den Linksintellektuellen in die Nesseln, als er 1937 den Volksbildungsverein (VBV) angriff, weil der den damals marxistisch eingestellten Joseph-Emile Muller – nach 1945 die erste Instanz in der Kunstkritik – zu einem Vortrag über seine Schrift Politische Dichtung eingeladen hatte. Der VBV sei politisch, kulturell und weltanschaulich zur absoluten Neutralität verpflichtet, so Weber. Auf keinen Fall dürfe man jemanden einladen, „der sich offen und schriftlich als Anhänger des Kommunismus bekennt“ (LZ, 21.1.1937). Der VBV und Muller schrieben heftige Repliken. Weber machte einen halben Rückzieher: „im Interesse seiner Beamtenlaufbahn“ sei Muller bescheinigt, dass „er kein Kommunist ist“ (LZ, 27.1.1937).
Frantz Clément war nicht erbaut von den verqueren Stellungnahmen seines Freundes. Er spielte sie in seiner Erasmus-Kolumne im Tageblatt herunter und wies Weber milde zurecht. Der bezeichnende Titel: Soyons sérieux! (30.1.1937).
Die beiden markanten Meister der „kleinen Form“ verband wohl eine lebenslange Freundschaft, aber ihre Glossen hatten doch einen unterschiedlichen Charakter. Neben der verschiedenen Gewichtung des Politischen fällt auf, dass Weber weitaus mehr auf Ausgleich bedacht war, auch wenn er im Alter seine Proteste gegen die Nazis immer wütender heraustrommelte. Einige seiner Abreißkalender, in denen er nach der Besatzung voller Courage für die Luxemburger Unabhängigkeit eintrat, fielen den Nazi-Zensoren zum Opfer. Es ist nicht auszudenken, was geschehen wäre, hätte er länger gelebt. Er wäre wohl wie Clément umgebracht worden – dieser wurde in der Euthanasieanstalt Schloss Hartheim vergast. Clément schrieb temperamentvoller als Weber, schreckte nicht vor Polemik zurück, verfasste aber auch sehr sensible, poetische Randbemerkungen. Die beiden Schriftsteller ergänzen sich vorzüglich, sind bis heute integraler Bestandteil der Luxemburger Literatur.
Cléments vielseitige Art sich auszudrücken, seine engagierten Stellungnahmen, die nicht nur Luxemburg im Blick hatten, beeindruckten offensichtlich den Batty-Weber-Preisträger von 1999, den Literaten Nic Weber. Der eben mit dem höchsten Literaturpreis des Landes Ausgezeichnete machte in einem Interview mit dem Tageblatt vom 7.12.1999 einige kritische Anmerkungen zur Benennung des Preises. Er erklärte: „Ech hätt léiwer gehat, dësen nationale Literaturpräis […] wier anescht gedeeft. Och wann ech dem Batty Weber séng fein a gudd Approchen an och déi gutt Texter vum Dag appreciéieren – ma do sin dach awer Leit gewiescht, déi an eiser Literatur besser do stin – an […] da ka keen mer et iwwel huelen, datt ech léiwer de Franz-Clement-Präis kritt hätt.“
Ganz gut kommt jedenfalls Batty Weber bei den Luxemburgern an; mit ihm können sie sich eher identifizieren als mit dem zum Widerspruch herausfordernden Clément. Man sollte jedoch nicht den einen gegen den andern ausspielen. Clément war längere Zeit in der Fremde, wodurch er auch eine größere internationale Bedeutung erlangte. Aber beide Autoren sind in ihrer Eigenart blendende Feuilletonisten.
Auf jeden Fall sollte man einen unverstellteren Blick auf die ältere deutschsprachige und luxemburgische Literatur in unserem Lande werfen, als dies Nikolaus Welter in seiner Literaturgeschichte von 1929: Dichtung in Luxemburg. Mundartliche und hochdeutsche Dichtung in Luxemburg getan hat.
Bei Welter wird Clément nicht mal erwähnt. Dabei war er nicht nur ein „Meister der kleinen Form“, sondern schrieb mit Die Kleinstadt (1915) ein modernes, seiner Zeit weit vorausweisendes Werk: ein Zeugnis analytischer Dokumentarliteratur. Auf Batty Weber dagegen geht Welter ein, behandelt ihn aber mit großer Herablassung: „Er bleibt eben immer ein Feuilletonist mit künstlerischen Anwandlungen“ (S. 355). Gerade sein Abreißkalender-Werk gehört jedoch, wie Cornel Meder belegt, zum Besten, was er geschrieben hat. Beide, Clément und Weber, stellen jedenfalls einen literarischen Höhepunkt in den Jahren zwischen den zwei Weltkriegen dar. Ihre Glossen sind auch heute noch lesenswert und keinesfalls verstaubte, museale Literatur.