Pascal Schumacher ist ein Jazzer von Welt. Der knapp 27-jährige Musiker tourt zurzeit mit dem Pascal Schumacher Quartet und dessen neuem Album Personal Legend durch Benelux und Frankreich. Daneben unterrichtet der Wahl-Brüsseler am Städtischen Musikkonservatorium in Luxemburg, musiziert mit Oliver Strauch und Ernie Hammes in der Oliver Strauch Regio Band, tritt gemeinsam mit Marc Demuth im Joachim Badenhorst Trio in Antwerpen und bei einer Performance des Wiszniewski Project in Edenburgh auf, spielt im Duett mit dem belgischen Pianisten Jef Neve und im Quintett mit den Mellow Moods. Seine eigene Band hat der klassisch geschulte Schlagzeuger im Jahr 2003 gegründet. Im Pascal Schumacher Quartet jazzt er am Vibraphon zusammen mit den Pianisten Jef Neve, dem Drummer Teun Verbruggen und Christophe Devisscher am Bass. Gleich im ersten Jahr hat die belgisch-luxemburgische Formation ihr erstes Album für das belgische Label Igloo Records aufgenommen. Die Release Tour von Change of the Moon führte die vier Musiker quer durch Belgien, Luxemburg, Frankreich, die Niederlande, Deutschland, Portugal, Griechenland, Australien und Südafrika. 2004 gewann die Band den ersten und den Publikumspreis beim Tremplin Jazz in Avignon. Auch nach ihrem zweiten Album, das das Quartett im Sommer letzten Jahres, erneut für Igloo, in den La Buissonne-Studios im französischen Pernes-les-Fontaines aufgenommen hat, ist der Erfolg nicht ausgeblieben: im November erhielt das Pascal Schumacher Quartet die international begehrte Jazz-Trophäe des Django d’Or in der Kategorie "New Talent". Und dass sie Talent haben, beweisen die jungen Musiker mit Personal Legend erneut. Die Musik von Schumacher, Neve, Verbruggen und Devisscher – mit einer einzigen Ausnahme handelt es sich bei den Nummern um Eigenkompositionen – ist schlicht und akustisch doch ungemein komplex; gibt Atmosphäre, ohne dadurch oberflächlich zu wirken; ist zugänglich, aber nicht banal. Der Jazz des Pascal Schumacher Quartet ist ein sehr persönlicher Mix aus klassischen Strukturen und freier Improvisation. Hinzu kommen Elemente des Swing, Blues und Soul, die in einem pulsierenden Groove verarbeitet werden. Mittelpunkt der Stücke sind aber vor allem die eingängigen, ausdrucksstarken Melodien. In Preface, der ersten Nummer, lässt Pascal Schumacher auf dem Vibraphon so ein einfaches, delikates Motiv aus dem Nichts heraus entstehen, das in der darauffolgenden Kitchen Story mit unendlich vielen Nuancen, Temposchwankungen und Taktartwechseln variiert wird. Die stilistische Vielfalt dieser Musik, besonders auch die klassischen Wurzeln von Schumacher, werden hier offensichtlich. Auch Jef Neves Film Music ist ein Ohrwurm. Der Pianist spielt, wie es der Titel andeutet, mit situationsgebundenen Effekten, schafft Stimmung, Melancholie. Das tut auch das Titelstück. Hier, in Personal Legend, liefern sich mit einer wunderschönen Ballade Klavier und Vibraphon einen schwermütigen Dialog. You [&] The Night [&] The Music von Arthur Schwartz und Howard Dietz hingegen ist ein virtuoses Feuerwerk, das eine seltsam komplexe Klangkulisse gibt. Pascal Schumachers Leap Year wiederum ist eine verspielte Komposition mit zahlreichen Improvisationen. Langeweile kommt bei derartigem Klangreichtum nicht auf, und das Geniale: das Pascal Schumacher Quartett gibt Live-Feeling, obwohl das Album im Studio entstanden ist.
Das Pascal Schumacher Quartett tritt am Samstag, den 11. März im Marisca in Mersch auf; Informationen unter www.marisca.lu. Am 8. Februar gastiert das PSQ in der Beursschouwburg in Brüssel, am 28.2. im Duc des Lombards in Paris und am 2.3. im Sounds Jazz Club. Weitere Informationen auf www.pascalschumacher.com